Atemholen in der Vakanz
Herzlichen Dank an alle Be-atmer und Be-leber

Atempausen sind wichtig bei längeren Wanderungen, aber auch auf
unseren Lebenswegen und sogar auf den Wegen von Kirchengemein-
den. Wenn ein langjähriger Pfarrer gegangen ist, werden in vielen

Gemeinden in den USA speziell ausgebildete Interimspfarrer

eingestellt. Sie sind eine Art Pausenzeichen“, das zum Atemholen dient.
Sie helfen den Gemeinden auf der Schwelle der Trauer um

Vergangenes, teilen mit ihnen die Ungewissheit über, aber auch die
Hoffnung auf Kommendes. Sie halten den kirchlichen Dienst am Leben
und helfen, sich auf etwas Neues einzustellen.

In Deutschland müssen solche Zwischenzeiten indes durch viele
vereinte Kräfte er- und getragen werden. Pfarrer aus Nachbarorten

werden bestellt, die neben ihrem eigenen Gemeindedienst zusätzlichen

Vertretungsdienst leisten müssen. Und weil diese sich in sich nicht teilen
können, müssen auch weitere Kräfte über ihren Dienst hinaus Einsatz
leisten, um den Gemeindedienst zu erhalten: Prädikanten,

Kirchenvorsteher/innen, kirchliche Mitarbeiterinnen, u.v.m.

Dankbar können die Kirchengemeinden daher zurückschauen auf den
Dienst von ...


Pfr. Leissler, ohne dessen Tatkraft, Dienstbereitschaft und Erfahrung wir
Kirchenvorsteherinnen und Kirchenvorsteher aufgeschmissen

gewesen wären“, „der immer erreichbar für uns war“, „der trotz
Corona Wege gefunden hat, mit uns in Kontakt zu bleiben und sogar

Bibelabende per Zoom und den Heiligabend als Video gestaltet hat“,
der Sitzungen sehr gut geleitet hat“,


Pfr. Gabriel, der uns Konfirmandinnen und Konfirmanden gelassen und
kompetent und mit Humor begleitet hat“, „ordentliches

Geschichtswissen hat“, „der an Weihnachten mal den Fokus auf

Maria gelegt hat“, „der uns sinnvolles Allgemeinwissen vermittelt
hat“, „mit dem Tee und Spekulatius besonders gut geschmeckt hat“,


unseren Kirchenvorstandsvorsitzenden, Richard Becker, Peter Helwig
und Arthur Sommerfeld, die über Nacht zu Geschäftsführern wurden
und sich sämtliches Wissen über Kirchenbau, Kirchenvorstandswah-
len, Gemeindeverwaltung u.v.m. aneignen mussten,


unseren Prädikant/innen und Lektoren/innen Richard Becker,

Claudia Schröder, Irmgard Becker, Claudia Jaworski,

Anja Schlosser, Karin Diehl, Heidi Nünninghoff, Hildtrud Lohwasser,
Christel Bergen


Pfr. Hartmut Miethe (Pfarrer in Ruhe)
für die schönen Gottesdienste und dass sie Ihretwegen stattfinden
konnten“,


den vielen Ehrenamtlichen, den Kirchenvorsteher/innen und weiteren
Helfer/innen, die sich z.B. um die vielen Geburtstagsbesuche, das
Verteilen der Gemeindebriefe, das Aufleben von Kindergottesdienst
in Lumda, die Krippenspielgestaltung, u.v.m. gekümmert haben,


Frau Frey, die nicht nur Redaktion und das Layout dieses

Gemeindebriefes zusammen mit Frau Schröder übernommen,

sondern alle anfallenden Aufgaben in der Verwaltung über das

leistbare Maß hinaus erledigt hat,


und so vielen hier namenlosen Helfer/innen, die durch ihren Dienst
am Nächsten die Kirche am Leben erhalten.


Für all diese Be-atmer und Be-leber war keine Zeit zum Atemholen. Wir
wünschen ihnen, dass die ermattete Hoffnung wieder neue Kraft schöp-
fen und aufatmen darf.


Goethe hat dieses Atem-holen in seiner prägnanten Art in einem Ge-
dicht zusammengefasst:


Im Atemholen sind zweierlei Gnaden.

Die Luft einzuziehen, sich ihrer entladen.

Jenes bedrängt, dieses erfrischt.

So wunderbar ist das Leben gemischt.

Du, danke Gott, wenn er Dich presst.

Und dank ihm, wenn er Dich wieder entlässt

(Johann Wolfgang von Goethe, West-Östlicher Diwan, Das Buch des Sängers)