Das Kirchspiel Wirberg

Seit dem 01. Februar 2017 gehören zum Kirchspiel Wirberg die Kirchengemeinden Lumda, Beltershain sowie die Kirchengemeinde Wirberg, die wiederum aus den Dörfern Göbelnrod, Reinhardshain sowie dem Wirberg selbst besteht.
Das Kirchspiel fasst zu diesem Zeitpunkt 4 Kirchen, 2 Gemeindehäuser und 1598 Christinnen und Christen.

Das Kirchspiel befindet sich im Ev. Dekanat Gießener Land. Zwischen dem Limes im Südwesten und dem Vogelsberg im Nordosten erstreckt sich das Dekanatsgebiet. Seine 69 Kirchengemeinden mit insgesamt knapp 60.000 Mitgliedern befinden sich in den Landkreisen Gießen, Vogelsberg und dem Wetteraukreis. Es ist durch die Fusion zum 1. Januar 2022 aus der Arbeitsgemeinschaft der Evangelischen Dekanate Grünberg, Hungen und Kirchberg hervorgegangen. Das Dekanat Gießener Land liegt innerhalb der Propstei Oberhessen, einem von fünf Propsteibereichen der Evangelischen Kirche Hessen und Nassau (EKHN). Die EKHN wiederum ist Teil einer 23-"köpfigen" Gemeinschaft, der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD).

Verwaltungsstruktur

Die Geschichte des Kirchspiels Wirberg

Ein Auszug aus der 2. Auflage der Festschrift "850 Jahre Wirberg" von 1999:

Im 11. Jhd. kontrollierte die Burg Wirberg das obere Wiesecktal.
1149 wird hier, nach dem Tod des Burgherren Manegold, ein Praemonstratenser Kloster für Nonnen (in den ersten Jahrzehnten auch für Mönche) von dessen Witwe Immecha und Tochter Aurelia gegründet und dem Erzbistum Mainz unterstellt.
Vor der Reformation gehörten zum Kirchspiel Wirberg die Dörfer Göbelnrod, Reinhardshain, Beltershain, Bollnbach und Groß-Lumda. Außerdem die zweite Pfarrei St. Veitsberg/Saasen mit den Filialorten Lindenstruht und Harbach.
Um 1500 entsteht aus Basaltbruchsteinen die Beltershainer Kirche, was aus dem Spitzbogenfenster an der Nordseite zu schließen ist.
Landgraf Philipp der Großmütige von Hessen (1504-1567) führt im Jahr 1526 die lutherische Reform in Hessen ein. 1527 wird das Kloster (17 adlige Nonnen und 9 Ordensfrauen (Süstern, vgl. engl. Sister = Schwester) ) aufgehoben und die Besitztümer gehen auf die gerade gegründete Universität Marburg über. Zur Pfarrei Wirberg gehören die Orte Göbelnrod, Reinhardshain, Beltershain und Lumda. Dem damaligen Pfarrer wird außerdem der Dienst in der Pfarrei Veitsberg (Lindenstruth, Saasen, Bollnbach und Harbach) zugewiesen.
1607 wird der Besitz durch Landgraf Ludwig V. auf die nach der hessischen Erbteilung gegründeten Universität Gießen übertragen.
1635 wird das Pfarrhaus im Dreißigjährigen Krieg zerstört. Die Beltershainer Kirche erhält etwa in dieser Zeit einen Fachwerkgiebel (Westseite, heute verschiefert).
1658 wird die Pfarrkirche auf dem Wirberg, die im Dreißigjährigen Krieg baufällig wurde, renoviert.
1716 stürzt der Turm ein und zerstört das Kirchenschiff. Von der Klosterkirche war bis 1993 unter dem Rost vor dem Eingang der jetzigen Kirche noch ein bei Renovierungsarbeiten freigelegter Säulenfuß sichtbar und vermittelte einen ungefähren Eindruck von deren Größe. Ostwärts der Kirche ist die Klostermauer erhalten und umgibt den heutigen zweiten Zeltplatz.
Entweder 1690 oder um 1750 entsteht das Pfarrhaus, das jetzige Freizeitheim. Hier wohnte bis 1965 der Pfarrer der Pfarrei Wirberg. Nach Neubau des Pfarrhauses und des Gemeindehauses in Göbelnrod wurde der Sitz der Pfarrei dorthin verlegt. Die landwirtschaftliche Hofreite unterhalb des Freizeitheims war von 1600 - 1830 die zentrale Schule für die Dörfer der Pfarrei.
1753-1755 wird auf Geheiß der Universität Gießen die jetzige Wirberger Kirche für das Kirchspiel Wirberg neu erbaut.
1759 erhält die Kirche in Beltershain den Dachreiter, in dem heute die Glocken hängen.
1912 werden die Gemeinden Harbach und Lindenstruth vom Kirchspiel Veitsberg losgelöst und dem Kirchspiel Wirberg zugeordnet.
1916 kommen die Kirchengemeinden Veitsberg und Lindenstruht zur Pfarrei Winnerod.
Von 1965 bis 1979 wird das ehemalige Pfarrhaus als Heim des Verbands Christlicher Pfadfinder genutzt, ebenfalls der Zeltplatz. Die Ev. Kirche Hessen und Nassau errichtet dort das Holzhaus für Küche und sanitäre Anlagen.
1973 wird die Kirchengemeinde Lumda dem Pfarramt Grünberg III zugewiesen, die bereits seit 1903 von Grünberg aus kirchlich mit versehen wurde.
1980 übereignet die Ev. Kirche Hessen und Nassau das Freizeitheim und den Zeltplatz dem Ev. Dekanat Grünberg.
1992/1993 wird die Pfarrkirche auf dem Wirberg renoviert.
200X wird die Kirchengemeinde Harbach dem Kirchspiel Grünberg zugeordnet.
2017 wird die Kirchengemeinde Lumda dem Kirchspiel Wirberg zugeordnet.


Die Pfarrkirche Wirberg

Ein reizvolles Bild bietet sich dem Reisenden, der von Gießen kommend die B49 in Richtung Grünberg befährt und kurz vor der Abfahrt nach Göbelnrod den Blick nach links über die Landschaft schweifen lässt: Die evangelische Pfarrkirche Wirberg.

Pfarrkirche Wirberg

Auf der gegenüberliegenden Seite einer leichten, von der Vogelsbergbahn durchquerten Talsenke thront auf einem bewaldeten Bergrücken in ca. 1,5 Kilometern Entfernung majestätisch die alte Pfarrkirche Wirberg.

Beim Betreten der Kirche fällt der Blick des Besuchers auf den Altar, dessen alte Sandsteinplatte an allen vier Ecken das Weihekreuz trägt. Hinter dem Altar steht im dreiseitigen östlichen Abschluss des Saalbaus die Orgel. Sie wurde 1863 von Rudolf Bernhard aus Romrod gebaut und ersetzte ein kleineres Instrument aus der Gießener Burgkirche, das die Universität der Gemeinde auf deren Bittgesuch hin 1778 überlassen hatte. Die Prospektpfeifen mussten l9l7 zu Kriegszwecken abgeliefert werden. Damit die Orgel weiterhin gespielt werden konnte, wurden als Ersatz Pfeifen aus Zink eingebaut. Im Rahmen der Renovierung der Kirche 1992/1993 wurde auch die Orgel saniert. Hierbei wurden die alten Prospektpfeifen durch neue, wieder aus Zinn gefertigte Pfeifen, ausgetauscht.

Altarraum    Empore

Links im Altarraum steht das alte, aus Naturstein gehauene Taufbecken. Es stammt vermutlich aus der Klosterkirche und stand lange Zeit im Garten des Pfarrhauses und später vor dem Eingang der Kirche. 1985 wurde es auf Veranlassung des damaligen Dekans Ernst Rink einer gründlichen Restaurierung unterzogen und bekam danach seinen angemessenen Platz im Chorraum.

Der Schlüssel zur Kirche ist bei der Familie Stark auf dem angrenzenden Bauernhof erhältlich.




Die vier Wirberger Glocken

Franziskusglocke

Die älteste der vier Wirberger Glocken stammt vermutlich aus dem 14. Jhd. ("Franziskusglocke"). Sie hat einen Durchmesser von 71 cm und trägt die Inschrift: "Dúm resonó, Francisce, deó fer vóta meórum" = "Während ich erklinge, Franziskus, bring Gott die Gebete der Meinigen dar". Sie stammt vermutlich aus dem Grünberger Barfüßerkloster nach dessen Aufhebung.

VaterUnserGlocke

Die zweite Glocke ("Vater unser Glocke") mit einem Durchmesser von 80 cm wurde im Jahre 1788 im Auftrag der Universität Gießen gegossen. Sie trägt die Inschrift: "Gegossen auf Kosten der Universität zu Gießen als die Professores iur. d. Jaup Rector, D. Koch Canzlar und D. Musaeus Syndicus sodan L. Oswald Univ. Oeconomus ferner Hoffmann Oeconomus zu Gruenberg, Bernbeck Pfarrer und Greb Schuldiener zu Wirberg. Es loben sooft ich erschalle alle Voelker den Herren, den dreyeinigen Gott, welchem sey Ehre und Preis in Ewigkeit."

Tauf- und Friedensglocke

Im Jahr 1996 kamen zwei Bronzeglocken hinzu. Die kleinere hat ein Gewicht von 102 kg und hat den Schlagton a'' ("Taufglocke"). Ihre Inschrift lautet: "Gott hat alle Kinder lieb."
Die zweite besitzt den Schlagton g'' und wiegt 124 kg ("Friedensglocke"). Ihre Inschrift lautet: "Christus ist unser Friede." Das Plenum der Glocken erklingt in den Schlagtönen c''-f''-g''-a''.

Die Glocken erklingen wie folgt vom Wirberg:
* Täglich morgens um 8 Uhr Glocke I
* Täglich Mittags um 12 Uhr: Glocke III
* Abends (außer Samstag und Sonntag): Glocken I und II
* Samstag und Sonntag-Abend sowie an Festtagen: Glocken I bis IV

Dank des großen Engagements von Alwin und Richard Becker kann man nun rund um die Uhr das Klingen der Wirberger Glocken am Samstag Abend auch im Internet hören. Auf der Website des Radiosenders HR4 (Link) findet man daneben weitere Informationen zur Pfarrkirche und kann sich auch an anderen hessischen Glockenklängen erfreuen.





Die Beltershainer Kirche

Kirche BeltershainSpitzbogenfensterUm 1500 entstand in vorreformatorischer Zeit die Kirche in Beltershain. Das Spitzbogenfenster auf der Nordseite lässt auf diese Zeit schließen. Der Kirchenbau ist der Gotik zu zurechnen. Das Mauerwerk besteht aus Basaltbruchsteinen, die wohl in näherer Umgebung gebrochen wurden. Der Fachwerkgiebel der Westseite, heute verschiefert, ist wahrscheinlich nach dem Dreißigjährigen Krieg entstanden. Der Giebel der Oststeite ist älter.

In der Südwand, nahe der Kanzel, befindet sich eine sog. Piszina, eine Wandnische mit Abfluss. Hier wurde einst geweihtes Wasser von kirchlichen Handlungen ausgegossen. Der Rest des Ausfluss-Steins ist außen noch zu sehen. Die Piszina ist ein Beweis, dass in der Beltershainer Kirche in vorreformatorischer Zeit die Heilige Messe gefeiert wurde. Das belegt auch die steinerne Altarplatte, in deren Oberseite fünf regelmäßig verteilte Kreuze eingehauen sind. Sie stammen von der Altarweihe, die nach einem bestimmten Ritus vorgenommen wurde und sie beweisen, dass der Altar in vorreformatorischer Zeit entstanden sein muss. Bald nach der Einführung der Reformation wurde in Beltershain lutherisch gepredigt.
In ihrer langen Geschichte wurde die Kirche immer wieder saniert und repariert. Instandsetzungen sind aus der Zeit von 1650 und 1758/1759 belegt. 1759 erhielt die Kirche den Dachreiter, in dem heute die Glocken hängen. Weitere Renovierungsmaßnahmen wurden in den Jahren 1852, 1912, 1962, 1983 und 2003 durchgeführt.
Die Beltershainer Kirche hat heute 2 Glocken. Die ältere ist datiert aus dem Jahre 1633. Sie stammt vermutlich von einem anderen Ort, da die Kirche zuvor keinen Turm oder Dachreiter hatte. Die jüngere Glocke wurde 1983 unter Pfarrer Karl-Heinz Westenberger angeschafft. In diesem Jahr wurde auch die Läuteanlage elektrifiziert.

Altar BeltershainEmpore BeltershainAltarfenster Beltershain



Im Jahr 1989 erhielt die Kirche eine Orgel der Firma Förster & Nicolaus, Lich. Es handelt sich um eine Kleinorgel mit 5 Registern und angehängtem Pedal. Die Orgel steht heute auf der kurzen Empore, gegenüber dem Altar. Bis zur Renovierung in 2003 stand sie direkt hinter dem Altar.
Bei der Renovierung in 2003 erhielt der Kirchenraum seine heutige, helle und freundliche Farbgebung. Das farbige Fenster hinter dem Altar wurde von E. Jakobus Klonk aus Wetter bei Marburg entworfen. An den Wänden findet man schlichte Weihekreuze. Das Taufbecken ist aus Holz.




Aus der Geschichte der Ev. Fachwerkkirche Reinhardshain

Kirche ReinhardshainKirche Reinhardshain hintenIm Jahr 1317 wird „Reynhardshayn“ urkundlich erwähnt. Der Ort gehört zur großen Pfarrei Veitsberg-Saasen. Der nördliche Teil des Kirchspiels wurde im 16. Jahrhundert abgetrennt. Er besteht als „Kirchspiel Wirberg“ bis heute.

Reinhardshain hatte schon vor der Reformation eine Kirche. 1616 hat die Gemeinde diese abgetragen und begonnen eine neue Kirche zu bauen. Das 1617 fertiggestellte Bauwerk, ist unter den sechs Fachwerkkirchen im Altkreis Gießen, das älteste.

Die Kirche hat einen rechteckigen Grundriss. Auf einem niedrigen, aber ungleich hohen Bruchsteinsockel wurde das Fachwerk aufgebaut. Aus dem Jahr 1739 hat man Nachrichten über eine Hauptreparatur. Aus dieser Zeit stammt auch das Inventar der Kirche. Die aus Sandstein bestehende dicke Altarplatte stammt vielleicht noch aus der Vorgängerkirche. Sie zeigt flach eingeritzte Weihekreuze. Das Randprofil lässt auf die Zeit um 1500 schließen.

Im 19. Jahrhundert wurde die Kirche wegen der Verwitterungsschäden verschindelt. Im Turm läutete eine Bronzeglocke aus dem Jahr 1840. Ende des 19. Jahrhunderts kaufte die Gemeinde ein Harmonium.

1926 erhielt die Kirche ein neues Dach. Die alte verzogene Balkendecke von 1617 blieb erhalten. Sie wird durch einen Längsunterzug gestützt. Eine dicke achteckige Eichenholzstütze mit Bügen und Sattelholz trägt die Last des sechsseitigen Dachreiters. Knauf, Kreuz und Hahn zieren seine welsche Haube.

Im Laufe der Jahre kam die Kirche in einen sehr schlechten Zustand. Gemeinde und Kirchenvorstand beantragten den Abriss der Kirche. „Neu bauen ist billiger als renovieren“, war der Gedanke damals. Mit viel Mühe konnte der Abriss verhindert werden. Die Renovierung wurde in Angriff genommen.

1977 wurde die Verschindelung abgenommen. Das Fachwerk wurde saniert. 1980 erhielt die Kirche eine elektrische Heizung. Die Kirchengemeinde sammelte, zwei neue Glocken konnten gekauft werden. Am 18. Oktober 1981 feierte die Gemeinde einen festlichen Gottesdienst nach Abschluss der Renovierung. Ein Schmuckstück war entstanden.

1992 feierte die Kirchengemeinde den 375. Geburtstag der Kirche mit einem Festgottesdienst und einem großen Gemeindefest.

Das Verfahren, mit dem das Fachwerk Ende der 1970er Jahre saniert wurde, bewährte sich nicht. Feuchtigkeit drang ein in die Balken und deren Zerstörung schritt schleichend voran. Besonders die Hölzer an der West- und Nordseite wiesen starke Schäden auf. Wieder musste saniert werden. Im Zuge dieser Arbeiten entschloss sich der Kirchenvorstand zwei Seiten der Kirche, wieder zu verschindeln.

1997 wurde die Läuteanlage elektrifiziert. Ebenfalls 1997 konnte eine Kleinorgel, angeschafft werden. Förster & Nicolaus, aus Lich, hat sie gebaut. Gönner der Kirchengemeinde verhalfen dazu, dass das Instrument 2006 mit einem 6. Register und einem Subbaß 16‘ erweitert werden konnte.

Am 03. September 2017 feiert die Kirchengemeinde und das Kirchspiel Wirberg den 400. Geburtstag der Fachwerkkirche in Reinhardshain.

Altar ReinhardshainKanzel ReinhardshainReinhardshain Empore


Orgel ReinhardshainTaufbecken Reinhardshain




 

 

 

 

 

 

 

Geschichte: Lumda – Dorf und Kirche

Kirche Lumda ErntedankfestKirche Lumda EingangstuerErst seit 1848 spricht man von dem Dorf „Lumda“. Es umfasst die beiderseits des Baches Lumda gelegenen Ortsteile, die ehemals getrennt waren. Vorher sprach man von Groß-Lumda, links der Lumda gelegen, das zum Kirchspiel Wirberg gehörte und von Klein-Lumda, rechts der Lumda gelegen, das zum Kirchspiel Nieder-Ohmen gehörte.
Schon vor der der Reformation gab es in Groß-Lumda eine Kapelle. Gegen Ende des 17. Jahrhunderts wurde sie erweitert und mit einem Anbau aus Fachwerk versehen. Das Gebäude muss in keinem guten Zustand gewesen sein. Die Gemeinde hatte hohe Kosten, für die Unterhaltung und Reparatur zu tragen. Im Jahre 1842 wurde diese Kirche abgerissen.
Jetzt feierte die Gemeinde im Schulhaus Gottesdienst. Doch sie war bestrebt, eine neue Kirche zu bauen. Ende 1846 waren die erforderlichen finanziellen Mittel zusammen und es wurde mit den Bauarbeiten begonnen. Der rechteckige Bau, in spätklassizistischer Form war 1848 fertig. Am 18. Juni 1848, dem Trinitatissonntag, wurde die Kirche eingeweiht.
Die kleine Glocke aus der Vorgängerkirche fand wieder ihren Platz im Turm. Sie war 1510 gegossen worden. Sie ist auf den Ton „f“ gestimmt. Die lateinische Inschrift lautet: NOS CUM PROLE PIA BENDIC VIRGO MARIA MVX. Auf deutsch Wort für Wort: Uns mit Nachwuchs fromm segne Jungfrau Maria. Also: Möge die Jungfrau Maria mit ihrem heiligen Kind uns segnen. Sprachlich nicht ausgeschlossen wäre aber auch: Möge die Jungfrau Maria uns und unseren frommen Nachwuchs segnen. MVX könnte 1510 bedeuten.

Altarraum Kirche LumdaKirchenglocken Lumda


Über die große Glocke ist nur bekannt, dass sie 1861 umgeschmolzen wurde. Im 1. Weltkrieg, 1917 wurde sie aus dem Turm geholt und zur Sammelstelle nach Londorf gebracht, um eingeschmolzen zu werden. Im Jahr 1920 konnte eine neue Glocke angeschafft werden, die im 2. Weltkrieg abgeliefert werden musste.
Die 2. Glocke, die heute zum Gottesdienst und zum Gebet ruft wurde 1951 von der Glockengießerei Rinker in Sinn gegossen. Sie trägt die Inschrift: „GEDENKET DES STERBENS RUF ICH EUCH ALLEN GEDENKET AUCH DERER DIE GEFALLEN“.

Mit der Einweihung der Kirche 1848 erhielt die Kirche auch eine Orgel. Es handelte sich um ein gebrauchtes Instrument aus der Kirche in Beuern. 1893 konnte eine neue Orgel eingebaut werden. Die Orgelbauer Gebr. Bernhard aus Gambach bauten das Instrument. 1993 wurde der 100jährige Geburtstag der Orgel gefeiert.

Seit der Reformation gehörte die Kirchengemeinde Lumda zum großen Kirchspiel Wirberg. Die Pfarrkirche Wirberg war Mutterkirche. Im Jahr 1903 wurde die Gemeinde der Pfarrei Grünberg II zugeordnet. Die rechtliche Trennung vom Kirchspiel Wirberg erfolgte 1973.
Ab 2001 bildete die Kirchengemeinde Lumda gemeinsam mit der Kirchengemeinde Stangenrod/Lehnheim die Pfarrstelle III im Kirchspiel Grünberg.
Im 500. Jahr der Reformation erfolgte eine Neuordnung der Kirchengemeinden im Grünberger Raum. Die Kir-chengemeinde Lumda gehört seit dem 01. Februar 2017 zum Kirchspiel Wirberg. Mutterkirche wird wieder die Ev. luth. Pfarrkirche zu Wirberg.

Kirche Lumda Lange Seite

Text: Teilweise übernommen aus dem Archiv der Kirchengemeinde Lumda und ergänzt von Rolf Schmidt. Übersetzung: Pfarrer Andreas Rose



Gottesdienstordnung im Kirchspiel Wirberg

auch als pdf-Datei in passender Größe für das Gesangbuch

Orgelvorspiel

 

 

(Gemeinde setzt sich)

Pfarrer:

Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes

 

Gemeinde:

Lied vor der Predigt

Gemeinde singt:

Amen

 

Pfarrer:

Predigt

Pfarrer:

Der Herr sei mit Euch

 

Gemeinde:

Lied nach der Predigt

Gemeinde singt:

und mit Deinem Geist.

 

(Gemeinde steht auf)

Pfarrer:

Worte zum Beginn

 

Pfarrer:

Fürbittengebet u. evtl. besondere Fürbitten

Gemeinde:

Lied zum Eingang

 

Pfarrer und Gemeinde:

Vater unser

(Gemeinde steht auf)

Gemeinde singt:

Verleih uns Frieden gnädiglich (EG Nr. 421)

Pfarrer:

Eingangswort bzw. Psalm
endet mit: Kommt, lasst uns anbeten.

 

Verleih uns Frieden gnädiglich, Herr Gott, zu unsern Zeiten. Es ist doch ja kein andrer nicht, der für uns könnte streiten, denn Du, unser Gott, alleine.

Gemeinde singt:

Ehr sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist, wie es war im Anfang, jetzt und immer dar und von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

 

(Gemeinde setzt sich)

Pfarrer:

Sündenbekenntnis
endet mit: Herr, erbarme dich.

 

Pfarrer:

Abkündigungen

Gemeinde singt:

Herr, erbarme Dich.
Christus, erbarme Dich.
Herr, erbarme Dich.

 

Gemeinde:

Schlusslied

Pfarrer:

Gnadenwort
endet mit: Lobsinget Gott, erhebet seinen heiligen Namen.

 

(Gemeinde steht auf)

Gemeinde singt:

Ehre sei Gott in der Höhe und auf Erden Fried und den Menschen ein Wohlgefallen.

 

Pfarrer:

Segen

Pfarrer:

Eingangsgebet
endet mit: von Ewigkeit zu Ewigkeit.

 

Gemeinde singt:

Amen. Amen. Amen.

Gemeinde singt:

Amen.

 

(Gemeinde setzt sich)

Pfarrer:

Lesung des Evangeliums / Bibelwort zum Abschluss der Lesung
endet mit: Halleluja.

 

Orgelnachspiel  
Von Septuagesimae bis Karsamstag entfällt das "Halleluja".

Gemeinde singt:

Halleluja. Halleluja. Hallelujah.
(Passionszeit: Amen)

 

Von Aschermittwoch bis Karsamstag entfällt auch das "Ehre sei Gott in der Höhe" (Ausnahme: Gründonnerstag)

Pfarrer und Gemeinde:

Glaubensbekenntnis

 

Von Palmsonntag bis Karsamstag entfällt auch das "Ehr sei dem Vater"
Die liturgischen Stücke, die entfallen, werden durch ein "Amen" ersetzt.



Gottesdienstordung zur Feier des Heiligen Abendmahls

auch als pdf-Dateiin passender Größe für das Gesangbuch

Der Gottesdienst verläuft bis einschließlich der Predigt so, wie es die Gottesdienstordnung vorgibt.
Gemeinde: Lied nach der Predigt   Gemeinde singt: Heilig, heilig, heilig
(EG Nr. 185.3)
(Gemeinde steht auf) Pfarrer und Gemeinde: Vater unser
Pfarrer: Fürbittengebet   Pfarrer: Einsetzungsworte zum Heiligen Abendmahl
(Gemeinde setzt sich) Gemeinde singt: Christe, du Lamm Gottes
(EG Nr. 190.2)
Gemeinde: Lied z. Hl. Abendmahl   Pfarrer: Einladung
Pfarrer: Beichtgebet/ Beichtfrage   (Gemeinde setzt sich)
Gemeinde: Antwort   Pfarrer: Austeilung des Hl. Abendmahls
Pfarrer: Gnadenwort - Zusage der Vergebung   (Gemeinde steht auf)
(Gemeinde steht auf)   Pfarrer: Dankgebet
Pfarrer: Der Herr sei mit Euch.   (Gemeinde setzt sich)
Gemeinde singt: Und mit deinem Geiste.   Pfarrer: Abkündigungen
Pfarrer: Erhebet die Herzen.   Gemeinde: Schlusslied
Gemeinde singt: Wir erheben sie zum Herren.   (Gemeinde steht auf)
Pfarrer: Lasst uns dank sagen dem Herrn, unserem Gott.   Pfarrer: Segen
Gemeinde singt: Das ist würdig und recht.   Gemeinde singt: Amen. Amen. Amen.
Pfarrer: Dankgebet
endet mit: anbetend dir lobsingen
     

 

Mit Schreiben vom 08. April 2014 hat der Dekanatssynodalvorstand den Kirchengemeinden den Sollstellenplan des Dekanates mitgeteilt. Er beinhaltet, dass ab dem 01. Februar 2017 die Kirchengemeinde Lumda vom Ev. Pfarramt Wirberg versorgt wird.
Die Kirchenvorstände Lumda, Wirberg, Beltershain, Rüddingshausen, Weitershain haben danach diese Pfarrdienstordnung erarbeitet und beschlossen. Diese können Sie unter folgendem Link nachlesen: Pfarrdienstordnung der Ev. Kirchengemeinden Wirberg, Beltershain, Lumda

 

Gemeindebücherei in Lumda

Die Kirchengemeinde Lumda hat eine sehr gut sortierte Gemeindebücherei. Sie befindet sich im Ev. Gemeindehaus, neben der Kirche, im 1. Stock. Alle Leseratten, Bücherwürmer, groß und klein, sind hier gerne gesehen. Bilderbücher, Bücher für Leseanfänger, Bücher mit Großdruck, Romane, Krimis, Hörbücher und Spiele können ausgeliehen werden.
Die Ausleihe ist kostenlos.
Die Ausleihfrist beträgt 2-3 Wochen.
Mittwochs von 17:30-19:00 Uhr ist die Bücherei geöffnet.
In den Schulferien ist geschlossen. Das Büchereiteam freut sich auf viele Besucher!